Molyvos (Mithimna)

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BOULEVARD NEWS AUS LESVOS

 

Rauch und Sonne in Lisvori

2.Januar 2007 - Neujahrs-News

Aus dem Englischen von Gabriele Podzierski

In Holland ist das Aufkommen von Verkehrsstaus um 7% gestiegen. Auf Lesvos sind derartige Autoschlangen unvorstellbar. Schlimmstenfalls kommt es dazu, dass man etwas das Tempo drosseln muss, wie z.B. derzeit auf der Fahrt nach Mytilini, wo gerade eine neue Straße gebaut wird, und man all seine Konzentration benötigt, um nicht in einem der Schlaglöcher zu versinken oder sein Auto, aufgrund des schlechten Belags, zu beschädigen. 

Auch das Verkehrsaufkommen in Kalloni ist in keinster Weise mit der morgendlichen Rushhour in Holland vergleichbar. Unsere Nachbarin erwähnte kürzlich, wie sehr sie es hasst, durch Kalloni fahren zu müssen, da sie dort immer wieder im Verkehr stecken bliebe. Zugegeben, es ist schon so, dass, wenn man von Molyvos kommt und links ins Zentrum von Kalloni, Richtung Mytilini, fährt, langsam fahrende Fahrzeuge sieht, aber dass das von den Griechen als „Stau“ bezeichnet wird, ist kaum nachvollziehbar. 

In letzter Zeit wurden schon Pläne entwickelt, diesem Verkehrsproblem entgegenzuwirken. Es gibt einen Entwurf für eine neue Straße, die von Molyvos/Pétra über Stipsi und Agia Paraskevi auf die Hauptstraße nach Mytilini führt. 

So kommt es, dass es in Stipsi, dem kleinen Bergdörflein unter den Gipfeln des Lepétymnos, seit einiger Zeit wahrhaftig eine Umgehungsstraße gibt. Nun ja, sie läuft zwar nicht so ganz um das Dorf herum, aber sie geht unterhalb in die Richtung Ypsilométopo. Obwohl, für die meisten Touristen ist es ja eine Attraktion, auf dem Hauptsträßchen durch Stipsi hindurch zu fahren. Genauso haben auch Filia, Kalochóri, Neochóri und viele andere Dörfchen ihr Sträßchen, das direkt durch die Ortsmitte führt. Es zu befahren, ist eine Augenweide aber,  es bedarf schon mehr als ein wenig Geschicklichkeit, sein Auto zwischen Kaffeehaustischen, an denen die alten Griechen ihr Getränk genießen, und den Obst- und Gemüselagen vor den Läden, vorbei zu manövrieren. Es ist wirklich unglaublich, dass das immer wieder gut geht.  

Leute, deren Weg häufig durch Stipsi führt, können jedoch bei den dauernden Hindernisfahrten keinerlei Freude mehr empfinden, und für sie ist die neue Umgehungsstraße ein Geschenk des Himmels. Aber wo bleibt der Rest der Straße, Richtung Agia Paraskevi? Man sagt, dass die Ladenbesitzer und der Bürgermeister sich mit Händen und Füßen dagegen wehren. Nun, sie befürchten, wenn der Weg nach Mytilini, statt durch Kalloni, durch andere Dörfer führt, die Geschäfte in ihrer Stadt leer bleiben. So setzen sie Himmel und Hölle in Bewegung, dass es nicht zur Fertigstellung kommt. Es kann also Jahre dauern, bis man über Stipsi und Agia Paraskevi, den Dörfern, wo man das beste Fleisch kaufen kann, in die Insel-Hauptstadt kommt. 

Mein Tipp für Kalloni: Eröffnet endlich, wie schon so lange versprochen, den „Lidl“-Supermarkt! Ihr werdet die ersten Verkehrsstaus auf der Insel erleben, und niemand wird mehr die neue Straße nutzen, denn jeder braucht immer dauernd irgendwas vom „Lidl“. 

Hier bei uns in Eftaloú keine Spur von Verkehrschaos, dafür aber ein völliges juristisches Durcheinander. Viele fragen sich sicherlich, was inzwischen aus dem „Anatoli“ geworden ist. Nun, seit der Rettungsaktion ist einerseits eine Menge passiert, aber andererseits auch wieder gar nichts. Angelos steht weiterhin in seiner Küche und bereitet die herrlichsten Köstlichkeiten, aber er hat aufregende Zeiten hinter sich. Fast wöchentlich erreichte ihn ein Beschluss, die Taverne  s o f o r t  zu schließen und den Teil des Restaurants, der an der Straße liegt, abzureißen. Jedes Mal, wenn mich mein Weg am „Anatoli“ vorbeiführte, rechnete ich damit, auf eine Ruine zu blicken, aber: Es steht immer noch, und genau so, wie seit Jahren! 

Verstehen tut es keiner. Es ist halt typisch griechisch. Auch Angelos weiß nicht, warum es so ist. Er musste in der letzten Zeit eine Anzahl von Rechtsanwälten in Anspruch nehmen, um sein Geschäft zu retten, und bislang mit Erfolg. Die letzte Aufforderung zur Schließung kam einige Tage vor dem Weihnachtsfest. Dann jedoch, stellte sein Anwalt einen Fehler in der juristischen Vorgehensweise fest, und somit konnte die Versiegelung der Eingangstür vor dem Jahresende abgewehrt werden. 

Die weitere gute Nachricht beschert uns das Wetter: Wir werden mit sonnigen klaren Tagen verwöhnt. Es ist dermaßen warm, dass es schon einiger Disziplin bedarf, sich nicht zum Bad in die Sonne zu legen. Seit dem Neujahrstag genießen die Menschen ihr Essen im Freien unter strahlendblauem Himmel. Aber, wenn die Sonne dann weg ist, wird es ziemlich kalt. In einigen Nächten sanken die Temperaturen dermaßen, dass es fröstelte. In der Neujahrsnacht fanden wir unser Auto mit einer Eisschicht bedeckt vor.  

Der Start ins neue Jahr verlief wenig spektakulär. Vereinzelt waren Knallgeräusche von einem Feuerwerk in Molyvos zu hören, und nach 24 Uhr swingte es im Musikcafé „Bazaar“. Der Laden war zum Bersten voll, und ich schätze, dass halb Molyvos dort versammelt war, um sich gegenseitig, bei Diskomusik und griechischen Balladen, das Beste für das neue Jahr zu wünschen. 2007 ist da, und darum hier noch einmal: Chronia Polla!

Copyright ©Julie Smit 2007