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BOULEVARD NEWS AUS LESVOS

 

Hund Tinto in der Hängematte

30.Januar 2007 - Katzen an der Zahl

Aus dem Englischen von Gabriele Podzierski

Ich habe es schon einmal berichtet, dass das benachbarte Hotel im letzten Sommer für eine große Anzahl Katzen Sammelpunkt war. Im Herbst machte ich mir schon Sorgen darüber, was mit ihnen im Winter geschehen würde. Bis Weihnachten hielten sich zwar noch einige Arbeiter in dem Gebäude auf, aber schon da, fühlten sich 2 Katzen bei uns wohler und zogen um. Ich hatte kein Problem damit und auch nicht damit, dass dann und wann die eine oder andere Samtpfote kurz bei uns vorbeischaute und wieder ging.  

Weihnachten war es dann soweit: 14 Katzen wurden sich selbst überlassen... die Invasion begann, denn schnell fanden die Schnurrer heraus, wo sie ihr Fressen finden konnten. Ich verzweifelte schier, denn kaum öffneten wir unsere Haustür, umkreiste uns eine Horde schreiender Katzen, und ganz eindeutig sind in diesem grau-weiß-rot-schwarz und bunt gemischtem Heer keine gezüchteten. 

Eine Freundin nahm zwei Kätzchen zu sich, was jedoch die Überschwemmung nicht linderte. Ein Freund gab mir den Rat, die Katzen doch am Hotel zu füttern, um damit zu erreichen, dass sie sich weiterhin dort aufhalten würden. Und... es funktionierte! Ich war endlich wieder „allein“ mit meinen 12 Katzen, oder so. 

Aber dann kam der Tag, an dem ich nach Holland musste. Eine Freundin von uns war so lieb, zweimal täglich zu uns raus nach Eftalou zu fahren, um Katzen und Hunde zu füttern. Ich konnte sie doch unmöglich bitten, auch noch ins Hotel zu fahren. So war es denn bei unserer Rückkehr so, dass ich weit über 20 Katzen am Haus vorfand.  

Ein kleiner Held ist während unserer Abwesenheit von uns gegangen: Der Große Homerus. Ein junger Kater, der in seinem kurzen Leben einen Unfall überlebte und seitdem eine Hinterpfote nach sich schleppte. Er nutzte die Oberseite der Pfote, um zu laufen, herumzutollen und auf Bäume zu klettern. Er verhielt sich, als sei alles gut, aber das war es nicht. Die Wunde brach wieder auf, entzündete sich und unsere Freunde mussten ihn ins Wildlife Hospital nach Agia Paraskevi bringen, wo die Betreiber, die Holländer Ineke und Joris, sich um ihn kümmerten. Eigentlich ist diese Einrichtung ja für wildlebende Tiere bestimmt, aber die beiden sind auch für Haustiere in der Not mit helfenden Händen und mitfühlendem Herzen da. Schnell wurde klar, dass das Beinchen amputiert werden muss, aber den bedauernswerten Homerus ereilte auch noch ein Infekt, so dass es gar nicht mehr dazu kam und Joris ihn in den Katzenhimmel schicken musste. Armer Homerus, kleiner Kater, der Du so tapfer und unerschütterlich Dein Leben gelebt und genossen hast.  

Aber, es gab auch eine gute Nachricht, als wir heimkamen: Jedes Jahr organisieren Ineke und Joris ein Sterilisierungs-Programm für alle streunenden Tiere auf der Insel. Im Winter kommen dann aus Holland graduierte Studenten einer Schule für Tiermedizin, die ehrenamtlich tagtäglich die erforderlichen Operationen ausführen. Aufmerksame Freunde nahmen sich nun auch unserer Vierbeiner an uns nutzten dieses Angebot, so dass kaum eine Katze oder ein Hund diesem Sterilisationstanz entkam.  

Anfang Januar reisten Marinda, Mirjam und Annella aus  Utrecht, mit Tickets, die sie aus eigener Tasche bezahlt hatten, hier auf Lesvos an, um den Sterilisierungsmarathon auf sich zu nehmen. In Molyvos und Eftalou unterstützten sie Karin (holländische Reiseleiterin) und Melinda (vom Captain´s Table) dabei, die Tiere einzufangen und nach Kalloni zum Tierarzt zu bringen, wo die Operationen vorgenommen wurden. Auch von Kalloni selbst und aus Skála Erressoú wurden Katzen zum Arzt gebracht, so dass wahrhaftig in nur 2 Wochen 91 Katzen und 56 Kater unters Messer kamen. Wenn man nun die Anzahl der Weibchen mit 4 multipliziert, wird einem schnell bewusst, dass es im nächsten Sommer ca. 400 Katzen weniger auf der Insel geben wird.  

Tierliebhaber haben aber keinen Grund zur Sorge: Es gibt noch mehr als genug fruchtbare Katzen, so dass man sich auch dieses Jahr wieder an den süßen Wollknäueln erfreuen kann. Auch nicht all den Katzen vom benachbarten Hotel konnte geholfen werden, so dass man in dieser Saison dort wiederum die Möglichkeit hat, den Vorjahresrekord, hinsichtlich der Anzahl der Katzen, zu brechen.  

Und was sagen die Griechen zu dem Thema Sterilisation? Besonders die Männer sind gegen die Kastration. Es ist, als ginge es um ihre eigene Haut. Sie sehen es einfach so, dass die Natur ihren Weg gehen müsse und wollen dabei nicht erkennen, dass durch die Touristen, welche ja die Katzen füttern, und die Anzahl der Westeuropäer, die sich inzwischen hier niedergelassen haben und Katzen halten, das natürliche Gleichgewicht aus den Fugen geraten ist. Das Motto der Griechen lautet, dass der Stärkere überleben werde, aber wir Westeuropäer bringen es nun einmal nicht übers Herz, mit anzusehen, wie Tiere hungern, sich quälen und letztendlich sterben. Und so setzen wir unseren Kampf hier fort, für ein Leben zwischen den alten und neuen Kulturen. 

Wenn Sie mehr über das Sterilisierungsprogramm oder über das Wildlife Hospital auf Lesvos wissen möchten, hier die Internetadresse: www.wildlifeoplesbos.net

Copyright ©Julie Smit 2007