Molyvos (Mithimna)

Lesvos

Home

Home
Lesvos-News 2009

31.Dezember 2009
24.Dezember 2009
14.Dezember 2009
12.Dezember 2009
3.Dezember 2009
23.November 2009
16.November 2009
9.November 2009
1.November 2009
27.Oktober 2009
19.Oktober 2009
13.Oktober 2009
7.Oktober 2009
1.Oktober 2009
20.September 2009
15.September 2009
11.September 2009
30.August 2009
24.August 2009
19.August 2009
10.August 2009
LOPI
27.Juli 2009
19.Juli 2009
14.Juli 2009
7.Juli 2009
1.Juli 2009
24.Juni 2009
16.Juni 2009
8.Juni 2009
3.Juni 2009
25.Mai 2009
18.Mai 2009
13.Mai 2009
3.Mai 2009
27.April 2009
22.April 2009
13.April 2009
8.April 2009
30.März 2009
21.März 2009
17.März 2009
9.März 2009
2.März 2009
24.Februar 2009
16.Februar 2009
Valentinstag 2009
9.Februar 2009
3.Februar 2009
28.Januar 2009
20.Januar 2009
13.Januar 2009
5.Januar 2008

BOULEVARD NEWS AUS LESVOS

 

Schnee auf dem Lepetimnos

 Schnee auf dem Lepetimnos

 

31.Dezember 2009 - KALI CHRONIA!

Aus dem Holländischen/Englischen von Gabriele Podzierski 

 

Dieses Foto haben wir genau heute vor einem Jahr aufgenommen, als die Berge von Lesvos mit Schnee bedeckt waren und sogar einige Dörfer glitzernd weiße Kleider trugen. Und jetzt, ein Jahr später? Wunderschöner Dezembersonnenschein, lässt die Insel erstrahlen, auf der ein saftiggrüner Teppich ausgerollt ist. Die Sonne ist gestern in einem solch unglaublich leuchtend flammendroten Farbenmeer untergegangen, dass es in den Augen schmerzte. Leider hatte ich keinen Fotoapparat parat, um dieses faszinierende Schauspiel festzuhalten.

 

Die Tagestemperatur blieb in diesem Monat fast immer um die 20 Grad, so dass wir das Kaminchen nicht anstecken mussten, um uns zu wärmen, sondern nur um die Winterfeuchte aus dem Haus zu halten. Doch das warme Wetter hat auch eine nicht ungefährliche Kehrseite: Lesvos wurde zweimal von rauen Südstürmen heftigst durchgeschüttelt: Die Wellen sprangen hoch über die Kaimauer im Hafen von Molyvos und schlugen fontänengleich gegen die Straßenkanten des Eftalou-Boulevards. Einige Bäume und Boote zerbarsten, und ein Teil des Weges von Plomari nach Melinda ist nicht mehr nutzbar, so dass man jetzt über Megalochori fahren muss.

 

Mehr Schaden richteten jedoch die Tornadostürme vor ein paar Wochen an, die walnussgroße Hagelkörner im Gepäck hatten. Vor allem die Gegend um Kaloni und Polichnitos war betroffen: Gewächshäuser, Autos, Dächern und Markisen hielten dem eisigen Beschuss nicht stand und manch ein Feld mit Wintergemüse wurde dem Erdboden gleich gemacht. Auch wir haben einen Hagelschaden zu melden: Der Empfänger unserer Sat-Schüssel wurde zerschmettert.

 

Letzte Woche verhinderte ein grausiges Unwetter, bestehend aus Sturm, sintflutartigem Regen und ohrenbetäubendem Gewitter, dass Flugzeuge in Mytilini landen konnten. Unverrichteter Dinge kehrten sie nach Athen zurück. Verstehen tue ich nicht, weshalb sie in der knapp eine Flugstunde entfernten Metropole diese Situation nicht abschätzen konnten, und für nix und wieder nix gestartet sind. Na, ganz ausgeschlafen scheinen die Jungs von der griechischen Luftfahrtgesellschaft wohl nicht zu sein, was auch dieser Vorfall untermauert: Noch gar nicht so lang her, leitete ein Pilot frisch, fromm, fröhlich, frei den Landeanflug auf Lesvos ein, bis er ganz plötzlich erkannte „ups – falsche Insel, wo musste ich noch mal hin?“.

 

Nach und nach füllen sich die Flüsse, und überall auf Lesvos klatschen quirlig kleine Wasserfälle in die Tiefe. Eine Ausnahme sind die Pesas-Wasserfälle bei Achladeri, wo man – einzigartig für die Insel - einen soliden befestigten Pfad durch den Wald angelegt hat, der durch das sorgfältig konstruierte Panorama führt, so dass viele Menschen unbeschwert diese Wasserszenen genießen können oder vielmehr könnten, denn seit dem letzten Winter gibt’s da kein Wasser. Ein Bauer, oberhalb der Wasserfälle ansässig, hat Prioritäten gesetzt und entschieden, dass sein Land wichtiger ist, als dieser magische Ort, und unterschlägt der Allgemeinheit das feuchte Nass seit geraumer Zeit.

 

Die Natur hat freilich ihr Wohlgefallen an der Wärme. Hier eine Malve, einsam blühend, dort Narzissen und Krokusse die sich beeilen, ihre Knospen zu entfalten, während Alpenveilchen und Safrankrokusse noch brav in Blüte stehen, alles untermalt von hundert verschiedenen Grassorten, die das Eiland in allen Schattierungen von üppigem Grün zieren, unterstützt von den immergrünen Bäumen und dem silbrigglänzendem Blattwerk der Oliven: Alles insgesamt eine Freude für die Augen.

 

Die Ohren können sich laben an dem Gesang der Vögel, von denen so manch einer bereits vorsichtig seine Frühjahrssymphonie anstimmt. Vielleicht ein bisschen früh, denn der Beginn des Jahres wird sicherlich noch Winter mit sich bringen...

 

Ich wünsche Ihnen allen ein glückliches 2010!