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BOULEVARD NEWS AUS LESVOS

 

Vrochi (Regen)

 

16.Februar 2009 - Vrochi (Regen)

Aus dem Holländischen/Englischen von Gabriele Podzierski 

 

Die griechische Regierung hat sich zu einer Investition entschlossen: Für mindestens 13 Inseln sollen Entsalzungsanlagen angeschafft werden. Dies scheint die Lösung gegen die dort bestehende Wasserknappheit zu sein. Erinnern wir uns, dass Zypern im letzten Jahr nur vor einer katastrophalen Dürre bewahrt werden konnte, indem man riesige Tankschiffe voller Trinkwasser auf den Weg dorthin schickte. (Die Türkei legt Pipelines, um ihren Teil der Insel zu versorgen).

 

Lesvos steht nicht auf der Liste der trockensten Inseln, obwohl auch hier ab und an im Sommer für einige Stunden am Tag der Hahn zugedreht wird. Da Plomari davon am häufigsten betroffen ist, hatte man mit dem Bau eines Stausees in den Bergen begonnen, aber seit Jahren sind die Arbeiten aufgrund fehlender Gelder gestoppt. In diesem Winter hat sich der Bürgermeister des Städtchens erneut flehentlich an die zuständigen Minister in Athen gewandt, die versprochenen finanziellen Mittel endlich zur Auszahlung zu bringen, jedoch bisher ohne Erfolg.

 

Wie auch immer, in diesem Jahr kann man dem Sommer unbesorgt entgegensehen, denn es regnete so viel in diesem Winter (und der ist noch nicht vorüber), dass die Flüsse gut gefüllt sind, die Bäche quirlig sprudeln, die Wasserfälle rauschend hernieder prasseln und viele Felder unter Wasser stehen. Die in den letzten Jahren vorgenommenen Arbeiten an den Flussmündungen und die Reinigungsmaßnahmen in den Flussbetten zeigen jetzt ihre Früchte, denn kam es sonst schon zu Überschwemmungen, wenn sich die Schleusen des Himmels für nur 2 Tage öffneten (wie z.B. im Oktober 2006), blieb man jetzt, trotz des ununterbrochenen Regens, davor verschont.

 

Für Menschen, die unter einer Winterdepression leiden, waren die letzten Monate hart. Nur äußerst selten zeigte sich die Sonne, und fielen mal keine Tropfen vom Himmel, war er bedeckt von grauen und schwarzen Wolken, die den nächsten Schauer ankündigten. Jedoch die Optimisten unter uns, die es schaffen, Licht in jedem Tunnel zu sehen, erfreuen sich bereits an den rosa, weiß und violetten Farbklecksen der Anemonen und dem saftig grünen Gras in der Landschaft. Stolz strecken die Mandelbäume dem grauen Himmelszelt ihre prächtige Blüte entgegen, die den Kampf gegen die schweren Südwinde der vergangenen Woche gewonnen hat.

 

Göttervater Zeus, der, neben vielen anderen Dingen, für das Wetter zuständig ist, muss in diesem Winter arg schlecht gelaunt sein. Wo, sehr geehrter Herr Zeus, waren z.B. die milden Alkoinides-Tage, die Sie doch eigentlich in jedem Winter Alceone und Ceyx gewähren, damit diese sich unbehelligt um ihren Nachwuchs kümmern können? (die ganze Geschichte unter Lesvos-News vom 20.1.2008). Sie sind in diesem Jahr ausgeblieben, diese wundervollen warmen Tage, an denen das Meer ruhig daliegt und man im Sonnenschein auf der Terrasse sitzend vom bevorstehenden Sommer träumen kann. Ich hoffe ja, dass Mister Zeus uns als Entschädigung für diesen Verlust nicht mehr zu lange auf das Frühjahr warten lässt, aber die Wettervorhersagen sprechen eine andere Sprache.

 

Tja, er ist schon ein sehr launischer Gott, dieser Zeus. Vor tausend Jahren, in der Bronzezeit, z.B., da gab es einen König, der seinen Sohn als Opfergabe dem Göttervater darbrachte. Zeus war so entsetzt und wütend über diese Gräueltat, dass er beschloss, das Zeitalter der Menschen zu beenden, indem er für 9 Tage die Schleusen des Himmels öffnete. Prometheus jedoch bewahrte seinen gerechten Sohn Deukalion vor dem Untergang: Er hatte ihm befohlen, ein Schiff zu bauen, so dass er und seine Frau Pyrrha überlebten. Nach 9 Tagen und 9 Nächten, nachdem die Flut abgelaufen war, strandete das Paar auf dem Berg Parnassos, bei Delphi. (andere Überlieferungen nennen den Ätna auf Sizilien, den Berg Athos auf der Halbinsel Chalkidiki oder das Othrys-Gebirge in Thessalien). Deukalion befragte, nachdem er Zeus für seine Rettung dankte, das Orakel der Themis was zu tun sei, um die Erde wieder zu bevölkern. Ihm wurde geantwortet, dass er die Knochen seiner Mutter über seine Schultern werfen solle. Das Ehepaar verstand die Mutter dann als „Gaia“ = Mutter Erde und die Knochen als Steine. Also warfen sie Steine über ihre Schultern und es wurden Menschen daraus. Pyrrha schuf so Frauen und Deukalion Männer.

 

Diese Geschichte der Mythologie ähnelt doch sehr den biblischen Aufzeichnungen über Noah und die Arche, nur das Deukalion und Pyrrha nicht ein einziges Tier vor der Sintflut retteten. Ist das vielleicht eine Erklärung dafür, weshalb die Griechen nicht immer so nett zu den Vierbeinern sind? 

 

Copyright ©Julie Smit 2009