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BOULEVARD NEWS AUS LESVOS

 

Athens

Grün für PASOK, blau für N.D.

 

1.Oktober 2009 - Einige kleine Änderungen

Aus dem Holländischen/Englischen von Gabriele Podzierski 

 

Am 4. Oktober ist es mal wieder so weit: Die Wahlen in Griechenland stehen an. Die Frage ist allerdings, ob es – auch für den Fall, dass ein neuer Premierminister an die Regierung kommt, sich irgendwas verändern wird.

 

In den Medien sickern derzeit nichts über einen vermutlichen Wahlausgang durch, da –laut Beschluss der Regierung- jedwede Prognosen hierüber verboten sind. Nun ja, so schlimm ist das ja auch nicht, denn es ist sowieso klar, dass eine der beiden großen Parteien., Neue Demokratie oder PASOK (Panhellenische sozialistische Bewegung) das Rennen machen wird, und, egal, was diese in der Vergangenheit und gerade im Wahlkampf von der Zeit für Veränderungen erzählt haben, die letzten vielen Jahre sind ein Beweis für leere Versprechungen und dafür, dass sich in dieser Hinsicht nichts, aber auch rein gar nichts tun wird. Da die 3 anderen seriösen Parteien (SIRIZA – grün und links orientiert, KKE – die Kommunisten, und LAOS – die rechte Partei) nicht den Hauch einer Chance haben, wird alles so bleiben, wie es war.

 

Als ich gestern von einem 1-wöchigen Aufenthalt in Amsterdam nach Griechenland zurückkam, sah ich am Athener Flughafen 3 Informationsstände aufgebaut, und zwar von N.D., PASOK und SIRIZA. In brüderlicher Solidarität standen sie da gemeinsam und suchten die Diskussion mit den Bürgern. Am SIRIZA-Lager erreichte man dieses Ziel. Weshalb wohl? Na, es ist doch nach all den Jahren offensichtlich, dass die Regierungszeit der beiden anderen geprägt ist von Korruption und Skandalen.

 

Der Kolumnist Niki Kitsantonis, der für die englischsprachige Wochenzeitung „Athens Plus“ schreibt (leider nicht online verfügbar), hat ja so Recht, wenn er schreibt, dass die Regierung immer nur stöhnt, dass kein Geld da ist, es aber im Wahlkampf in Strömen fließt, für haushohe Wahlplakate und Inserate, für den Kauf von Wählerstimmen und Infostände, die anscheinend nur in der Innenstadt der Metropole aufgebaut sind.

 

In Amsterdam wäre das unmöglich. Derzeit ist die Regierung allen Ernstes damit beschäftigt, sämtliche Marktstände aus dem Stadtbild zu vertreiben. Welch gruselige Vorstellung, keine Blumen- und Heringverkäufer mehr. Der Stadtrat will das Leben in den Straßen mit seinen Auflagen immer stiller machen. Durch das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, hielten sich die Menschen auf den Straßen auf, aber jetzt wurde ein striktes Trinkverbot für stehende Menschen in der Öffentlichkeit ausgerufen. In einigen Stadtteilen sieht es sogar so aus, dass man nicht einmal vor seinem eigenen Haus ein Gläschen genießen darf.

 

Ich war froh, aus einem Land des Jammerns in mein chaotisches Griechenland zurückzukommen. Aber mich erwartete eine Überraschung, denn flog man früher, wenn man Athen als Zwischenstopp zu einer griechischen Insel nehmen musste, direkt mittenrein ins Chaos, ist auf dem 2001 eröffneten neuen und gut organisierten Flughafen „Eleftherios Venizelos“ davon keine Spur mehr. Selbst auf die griechischen Passagiere ist das abgefärbt: Kämpften Sie früher mit Ellbogeneinsatz um eine vorrangige Abfertigung am Check-in-Schalter, verhielten sie sich jetzt ruhig und zivilisiert.

 

Derzeit hat die größte griechische Luftfahrtgesellschaft „Olympic Airways“ zwei neue Konkurrenten bekommen: „Aegan Airlines“ und „Athen Airways“ (für weitere Infos einfach googeln). Nach Amsterdam fliegen diese aber nicht, so dass es besser mit „Olympic“ geht, da dann ihr Gepäck automatisch eingecheckt wird und Sie keinen Stress haben.

 

Kein geringerer, als Aristoteles Onassis war es, der 1957 für 2 Mio Dollar eine Fluggesellschaft aufkaufte und „Olympic Airways“ gründete. Sie war der Stolz von Griechenland, und das spürte man auch als Passagier. Man bekam, was völlig unüblich war, Metallbesteck zum Essen gereicht, und die Stewardessen waren adrett in blau gekleidet, aufgelockert durch ein buntes Halstuch.

 

Bei unserem Hinflug nach Amsterdam wurden wir in eine Maschine von „Air Hellas“ gesetzt. Ich hatte schon gehört, dass diese von „Olympic Airlines (aufgrund finanzieller Schwierigkeiten in 2003, änderte Olympic Airways den Namen), und ich muss Ihnen sagen, es war nur schrecklich. Es gab nichts zu essen, der Service eine Katastrophe und zum Flieger kann ich nur sagen, naja, die Maschine flog...

 

Tja, und der Weg zurück? Ein komplett anderes Bild. Übernommen durch die „Marfin Investment Group“ sollte der Neustart von „Olympic Air“ offiziell erst am 1.10. sein, und dennoch erwarteten uns eine neue Maschine, fantastischer Service und eine zuvorkommende Flugbegleitung. Nie bin ich so komfortabel geflogen, mit soviel Beinfreiheit, einem solch schmackhaftem Mahl und so netten Stewardessen. Noch immer glänzte am Heck der Maschine das alte Logo, die olympischen Ringe, aber ausgestattet ist sie jetzt mit Sitzen aus Leder (oder Vinyl), die Stewardessen tragen tolle neue Uniformen im Retro-Look, als Tribut an die 50er Jahre, und man beschenkte uns neben einer erstklassigen Bedienung mit Olympic-Stickern und köstlichen Pralinen.

 

Um den Stolz der Griechen zu wahren, änderte man den Namen der ältesten Fluglinie trotz der großartigen Veränderungen nur ein klein wenig in „Olympic Air“. Nach den Wahlen in Griechenland wird sich der Name des Premierministers Kostas Karamanlis vielleicht in George Papandreaou ändern, aber ansonsten war es das wohl mit den Veränderungen im griechischen Leben...

 

Copyright ©Julie Smit 2009